Zollinger Bio: Vier Jahrzehnte Innovation für die Biodiversität
Seit 40 Jahren verkörpert Zollinger Bio, ein Familienunternehmen mit Sitz in Les Evouettes, Erfolg und Innovation im Bereich biologischer Samen. Das 1984 von Christine und Robert Zollinger gegründete Unternehmen hat sich als Pionier bei der Erhaltung alter Pflanzensorten etabliert und damit eine Mission erfüllt, die mit den zeitgenössischen Bedürfnissen nach Biodiversität und nachhaltiger Landwirtschaft in Einklang steht. Anlässlich des Jubiläums fand in den Gewächshäusern des Unternehmens eine Veranstaltung statt, an der neben der Familie Zollinger auch Eva Reinhard, Direktorin von Agroscope, Philippe Nantermod, Nationalrat, und Valérie Dittli, Staatsrätin des Kantons Waadt, teilnahmen. Ein Rückblick auf die Erfolgsgeschichte des Familienunternehmens.
1984 beschlossen Christine und Robert Zollinger, junge Agraringenieure und frischgebackene Eltern, sich im Thurgau in ein gewagtes unternehmerisches Abenteuer zu stürzen. Ihr Ziel? Biologisches Saatgut zu produzieren und alte, vom Aussterben bedrohte Sorten zu erhalten. «All das ist im Moment sehr modern, aber vor 40 Jahren brauchte es einigen Pioniergeist, um sich darauf einzulassen», sagt Tulipan Zollinger, einer der vier Brüder, die das Unternehmen heute leiten. Trotz der Skepsis des Umfelds beharrten die Gründer, geleitet von ihrer Leidenschaft und ihrer Vision, auf ihrem Vorhaben.
Niederlassung in Les Evouettes ab 1992
Das Jahr 1992 markiert einen entscheidenden Wendepunkt für das Unternehmen. Nachdem Christine und Robert ihr Land im Thurgau verloren hatten, bot sich ihnen eine Gelegenheit im Wallis. «Es war Ironie des Schicksals. Sie erhielten die Gelegenheit, das Versuchsgut des Pflanzenschutzunternehmens Maag in Les Evouettes zu kaufen, also quasi dem Gegenpol zu ihrer Tätigkeit.» Mit der Unterstützung ihrer Verwandten gelang es ihnen, den Kauf zu realisieren, und sie zogen vom Bodensee an den Genfersee, wo ein weiteres Jahrzehnt harter Arbeit begann.
Zwei Jahrzehnte nach ihrer Gründung erhielt die Firma Zollinger schliesslich den Lohn für ihre Anstrengungen. 2004 stieg die Nachfrage nach biologischem Saatgut und die Schweizerische Eidgenossenschaft startete einen nationalen Aktionsplan zur Erhaltung seltener Sorten. Diese Initiative ist der Beginn einer fruchtbaren Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) und Agroscope. «Und deshalb findet man viele Samen aus dem Chablais in der berühmten Genbank in Svalbard, ganz im Norden Norwegens. Diese werden im Falle eines globalen Störfalls verwendet», erklärt Tulipan Zollinger.
Neue Generation ab 2016 am Ruder
Im Jahr 2016 folgt eine neue Generation an der Spitze des Unternehmens. Tulipan Zollinger und seine Brüder Til, Tizian und Falc übernehmen nach einem sorgfältig vorbereiteten Übergang den Familienbetrieb. Unter ihrer Leitung erlebte Zollinger Bio ein beeindruckendes Wachstum, stieg von 10 auf 30 Mitarbeitende und diversifizierte seine Aktivitäten.
Heute beschränkt sich Zollinger Bio nicht mehr nur auf die Produktion von biologischem Saatgut. Das Unternehmen ist in den Verkauf von Setzlingen eingestiegen und vertreibt jedes Jahr fast 500'000 Pflanzen aus ihren Samen in der ganzen Schweiz. Darüber hinaus verwertet das Start-up ZiZAN!A Pflanzenreste zu Naturkosmetik, was das Engagement der Zollinger-Familie für nachhaltige Innovationen verdeutlicht. «Mit ZiZAN!A verwerten wir Pflanzenreste zu wertvollen Naturkosmetika», so Tulipan Zollinger.
Offene Türen am 13. Juli
Wenn Sie das Unternehmen Zollinger kennenlernen möchten, können Sie sich für den Tag der offenen Tür am Samstag, den 13. Juli 2024, anmelden. Informationen und Anmeldung hier.
Weitere Informationen: www.zollinger.bio